Bonn. 24. Februar 2017 (ib / mediap). Stadtordnungsdienst, Rettungsdienst, Feuerwehr und das Team des Bonner Event Sprinters ziehen insgesamt eine positive Bilanz der Feierlichkeiten an Weiberfastnacht. Ein Sturmtief am Nachmittag sorgte für einige Einsätze der Feuerwehr und führte zur Absage der vom Jugendamt der Stadt veranstalteten After School Party.
Bilanz von Feuerwehr und Rettungsdienst
An Weiberfastnacht, 23. Februar 2017, kam es in der Zeit von 10 bis 19 Uhr zu sieben Rettungsdiensteinsätzen. Bei einem Einsatz davon war ein Notarzt erforderlich.
Insgesamt rückte der Bonner Rettungsdienst im Zeitraum von 23. Februar 2017, 10 Uhr, bis 24. Februar 2017, 7 Uhr zu weiteren 102 Notfalleinsätzen aus. Es handelt sich um eine leicht erhöhte Anzahl von Einsätzen gegenüber einem normalen Werktag. In der Unfallhilfsstelle in Beuel zählten die Hilfsorganisationen zahlreiche Hilfeleistungen im Bereich des Sanitätsdienstes.
Der Feuerwehr bescherte der Sturm im genannten Zeitraum sechs Einsätze. Hier beseitigten die Einsatzkräfte abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume und sicherten gelöste Bauplanen. Die Einsatzleitung der Feuerwehr unterstützte die Ordnungsbehörden bei der Beurteilung der sich entwickelten Sturmsituation und bei der Festlegung von Sicherheitsmaßnahmen zum Beispiel die Räumung eines nicht sturmsicheren Festzelts durch das Ordnungsamt in Beuel.
Einsatz des Stadtordnungsdienstes in Beuel
Für den Stadtordnungsdienst waren in Beuel insgesamt 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. Sie arbeiteten auch für in der gemeinsamen Koordinierungsgruppe im Beueler Rathaus und in der Leitstelle der Polizei als zentrale Ansprechpartner mit und bildeten zusammen mit jeweils einem Polizeibeamten und einem Dolmetscher zwei Kommunikationsteams, die als Kontaktpersonen auf den Straßen für die Feiernden ansprechbar waren.
Vor Beginn des Weiberfastnachtumzuges und der anschließenden Rathauserstürmung durch die Wäscherprinzessin waren zuerst die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung gefragt, die Zug-, Flucht- und Rettungswege kontrollierten. Zwölf Autofahrer in Beuel bekamen ein Knöllchen, da sie ihre Autos verkehrswidrig abgestellt hatten. Davon mussten zehn Fahrzeuge abgeschleppt werden (2016: neun). Zwei Fahrzeughalter wurden erreicht, bevor der Abschleppwagen eintraf.
Ab dem frühen Nachmittag war der Stadtordnungsdienst in der Nähe der Kennedybrücke in enger Zusammenarbeit mit der Polizei am Beueler Rheinufer im Einsatz, an dem viele junge Jecken feierten. Hier stand für den Stadtordnungsdienst der Jugendschutz, insbesondere der Umgang junger Jecken mit alkoholischen Getränken im Mittelpunkt der Kontrollen. "In der Bilanz war es eine friedliche Weiberfastnacht. Die wesentlich größere Anzahl der festgestellten alkoholischen Getränke verdeutlicht aber, dass der Ansatz des Stadtordnungsdienstes, den Jugendschutz in den Fokus der Kontrollen zu stellen richtig und notwendig ist", erläutert Carsten Sperling, Leiter des Stadtordnungsdienstes.
Zahlen aus Beuel: Alkohol, Wildpinkeln
Der Stadtordnungsdienst überprüfte rund 550 Jugendliche (2016: ca. 450). Jungen und Mädchen mussten vor den Augen der städtischen Mitarbeiter insgesamt 741 große und kleine Flaschen höherprozentigen Alkohol (2016: 234) ausleeren. Zudem wurden 13 Packungen Zigaretten und ein Päckchen Tabak vor Ort sichergestellt bzw. vernichtet (2016: zwei).
Zwei stark alkoholisierte Jugendliche wurden Sanitätern übergeben (2015: zwei), zwei Weitere konnten den Eltern zugeführt werden (2015: zwei).
Zwei Personen leisteten bei den Kontrollen Widerstand. Außerdem wurde Anzeige gegen einen "Wildpinkler" erstattet.
In den frühen Abendstunden wurden zwei Gaststättenbetreiber gebeten, die Feiern in Außenzelten zu beenden und in die Innenräume zu verlegen, weil der in Böen orkanartige Wind die Zelte zu beschädigen drohte.
Einsätze in der Innenstadt und After School Party
Auch in der Bonner Innenstadt war ein Kommunikationsteam bestehend aus einem Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes, einem Polizeibeamten und einem Dolmetscher unterwegs.
Die After School Party musste aufgrund der Sturmwarnungen leider bereits vor Beginn durch das Jugendamt abgesagt werden. Am Zelt selbst haben Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes die Besucherinnen und Besucher informiert.
In der Bonner Innenstadt ist die Lage bis auf wenige Handgreiflichkeiten ebenfalls entspannt gewesen. Die sieben städtischen Mitarbeiter der Wache GABI haben 75 große und kleine Flasche höher prozentigen Alkohol ausleeren lassen (2016: eine). Zigaretten wurden bei zwei Jugendlichen nicht gefunden (2016: keine).
Vier "Wildpinkler" wurden angezeigt, zwei Personen leisteten bei Kontrollen Widerstand und erhielten anschließend Platzverweise.
Der Bonner Event Sprinter
Das Team des Bonner Event Sprinters ist in Beuel wieder direkt am Rhein in Höhe des China-Schiff-Restaurants für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Einsatz gewesen. "Trotz der Unwetterwarnungen und der schlechten Wetterprognosen feierten die jungen Menschen ausgelassen, aber bezogen auf ihren Alkoholkonsum auch recht kontrolliert", erklärte Marion Ammelung von der Fachstelle update.
Das Team begleitete am Sprinter begleitete die Zielgruppe in der Zeit von 10 von 16.30 Uhr. Ein heftiger Regenguss gegen 16 Uhr beendete im Großen und Ganzen das Feiern am Rheinufer und die Karnevalisten zogen sich in warme Räumlichkeiten zurück.
"Wir tauschten wieder sehr aktiv Alkohol gegen handybedienungsfähige Handschuhe, Smoothies, Sandwiches, Safe-Packs, Kondome, karnevalistische Haarreifen, Taschentücher und vieles mehr", so Ammelung. Junge Mitstreiter des Bonner Event Sprinters haben die Feiernden außerdem mit einem Bauchladen am Rheinufer mit Infos und Give-Aways versorgt und auf den Stand hingewiesen.
Darüber hinaus konnten sie sich mit heißen Getränken aufwärmen. Die Mitarbeiter testeten den Promillewert und gaben den Jugendlichen Hinweise, je nach Wert: Zum Beispiel Feierstopp und nach Hause gehen oder Anruf der Eltern.
Zahlen zur Tauschbörse
Die Tauschbörse war auch an Weiberfastnacht 2017 wieder der Renner. Getauscht wurden 45 Liter Alkohol in Form von Schnapsfläschchen, Bier, angetrunkenen Flaschen Wodka, Sekt, Wein und Mischgetränken sowie 80 Zigaretten. Daneben stellte das Sprinter-Team den Feierenden heiße Getränke und ausreichend Wasser zur Verfügung. Insgesamt wurden 450 der begehrten Safe-Packs. Sie enthalten Feuchttücher, Taschentücher, Traubenzucker, eine Luftschlange, etwas Süßes und ein Kondom. Außerdem wird darin über Alkoholkonsum informiert.
Nachsorge durch die Fachstelle Update
Eine Mitarbeiterin von der Fachstelle Update hat am Freitag, 24. Februar, mit sieben Jugendlichen am Krankenbett ein sogenanntes Brückengespräch, da diese in Laufe des gestrigen nachmittags bzw. abends aufgrund einer Alkoholvergiftung in die Kinderklinik des Uniklinikums Bonn und im Marienhospital eingeliefert wurden.